Sie möchten die Weiterbildung der Führungskräfte in Ihrem Personaldienstleistungsunternehmen vorantreiben?
Führungskräfte tragen eine große Verantwortung: Sie leite die ihnen zugewiesene Abteilung, koordinieren, motivieren und dürfen gleichzeitig die Zielvorgaben des Unternehmens nicht aus den Augen verlieren.
Eine gute Führungsqualität ist auch in der Zeitarbeit vom großer Bedeutung – die Interessen der Mitarbeiter müssen mit den Unternehmenszielen in Einklang gebracht werden.
Unser Online-Kurs “Vom Kollegen zur Führungskraft” beschäftigt sich mit den drei wichtigsten Grundlagen einer erfolgreichen Tätigkeit als Führungkraft.
In dem ersten Teil der Serie “Weiterbildung Ihrer Führungskräfte in der Zeitarbeit” möchten wir Ihnen die Definition, Maßnahmen und Methoden für eine erfolgreiche Mitarbeitermotivation an die Hand geben.
Mitarbeitermotivation – Was treibt Mitarbeiter an?
Zufriedene Mitarbeiter, die Spaß an ihrer Arbeit haben und immer 100 % geben – der Traum eines jeden Unternehmens.
Wenn man die Interessen seiner Mitarbeiter kennt und die richtigen Maßnahmen zum Einsatz bringt, kann dieser Traum auch in Erfüllung gehen.
Die Mitarbeitermotivation kann grundlegend in extrinsische und intrinsische Antriebskraft unterteilt werden.
Extrinsische Mitarbeitermotivation
Die extrinsische Motivation meint die Motivation aufgrund äußerer Einflüsse und Reize. Dazu gehört zum Beispiel die Aussicht auf eine Gehaltserhöhung oder ein positiv verlaufenes Feedbackgespräch. Aber auch die Erwartung negativer Folgen kann zur einer gesteigerten Motivation führen, beispielsweise um einer Abmahnung zu entgehen.
Intrinsische Mitarbeitermotivation
Bei der intrinsischen Motivation ist der Mitarbeiter von einem inneren Impuls aus motiviert, eine gute Arbeitsleistung zu erbringen.
Diese Art von Motivation kommt dann zum Tragen, wenn die Mitarbeiter Freude an Ihrer Arbeit haben und einen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen.
Es kann aber auch andere Gründe für diese Art der Motiavtion geben, beispielsweise weil der Mitarbeiter seine Arbeit als Herausforderung betrachtet oder weil er die Bedeutung seines Jobs kennt – wenn zum Beispiel andere Menschen davon abhängig sind.
Definition Mitarbeitermotivation
In Mitarbeitermotivation steckt das Wort Motivation. Motivation lässt sich wie folgt definieren:
Motivation beschreibt den Zustand einer Person, der sie dazu veranlasst, eine bestimmte Handlung durchzuführen um damit ein gewünschtes Ergebnis zu erreichen. Der Zustand der Motivation sorgt dafür, dass die Person ihr Verhalten hinsichtlich der Intensität beibehält, um dieses Ergebnis erreichen zu können.
Bei der Mitarbeitermotivation lässt sich wiederum folgende Definition festlegen:
Die Mitarbeitermotivation ist die Einflussnahme eines Arbeitgebers auf den Mitarbeiter, um eine Verbesserung seines Verhaltens und einer Steigerung seiner Leistungen durch positive Reize zu erzielen.
Für den Arbeitgeber geht es also darum, die Einstellung des Mitarbeiters so zu beeinflussen, dass sie sich positiv auf seine Arbeitsleistung auswirkt. Die Mitarbeitermotivation ist dadurch ein wichtiges Instrument der Mitarbeiterführung und -entwicklung.
Wie sich eine gesteigerte Mitarbeitermotivation auf das Unternehmen auswirkt
Warum ist Mitarbeitermotivation so wichtig?
Die positiven Auswirkungen motivierter Arbeitskräfte ist nicht zu unterschätzen: Laut dem Gallup Engagement Index, Deutschlands namenhafteste und umfangreichste Studie zur Arbeitsplatzqualität, gehen der deutschen Wirtschaft jährlich 99 Milliarden € Umsatz verloren. Und das nur deshalb, weil der positiven Wirkung der Mitarbeitermotivation zu wenig Beachtung geschenkt wird.
Wenn es gut läuft, dann bedeutet Mitarbeitermotivation, dass ein Mitarbeiter seine Arbeit gerne macht, weil er einen Sinn in seiner Tätigkeit sieht. Solche Mitarbeiter sind bereit, einen gewissen Einsatz zu zeigen und sich auch nicht vor zusätzlicher Arbeit zu scheuen.
Sind die Mitarbeiter hingegen unmotiviert, bedeutet das für Unternehmen vor allem eins: Kosten.
In der Theorie geht man davon aus, dass jeder Arbeitnehmer seinen Job in einem gewissen Maß gerne ausübt – schließlich hat er sich für diesen Job entschieden. Lassen wir einmal außer Acht, dass es auch solche Fälle gibt, wo Jemand seinem Job überwiegend deshalb nachgeht, weil er sein Leben finanziell bestreiten muss: Der Arbeitgeber hat die Möglichkeit, durch sein Verhalten entscheidend dazu beizutragen, dass seine Mitarbeiter ihrer Arbeit motiviert nachgehen.
Extrinsische vs. intrinsische Motivation: Wer gewinnt?
Extrinsische Motivation bewährt sich natürlich bis zu einem gewissen Grad, denn kein Arbeitnehmer wird eine Gehaltserhöhung ablehnen. Diese Art der Motivation ist allerdings meistens nur von kurzer Dauer.
Langfristig erfolgsversprechend ist dagegen die Mitarbeitermotivation, die auf intrinsischer Ebene stattfindet. Aufgrund einer fehlenden emotionalen Bindung zu dem Unternehmen fehlt es den meisten Mitarbeitern aber an dieser Form der Motivation: Der Studie zufolge leisten knapp über 23 Mio. Arbeitnehmer nur das Nötigste auf Arbeit. Ihr Engagement würde jedoch die Umsatzsteigerung im Unternehmen bedeuten!
Aus der Studie geht hervor, dass eine falsche oder sogar fehlende Kommunikation die Hauptursache für diesen Tatbestand sind. Es lassen sich zwei Empfehlungen für eine gesteigerte Mitarbeitermotivation ableiten:
Kontinuität
In regelmäßigen Abständen sollte ein Austausch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter stattfinden. Dafür sollten am besten feste Termine im Jahr festgelegt werden, zwischen denen natürlich zusätzlich kürzere Gespräche – je nach Bedarf, ergänzt werden können.
Der Mitarbeiter muss die Möglichkeit haben, sich in festgelegten Abständen mit der Führungskraft austauschen zu können.
Individualität
Bei diesen Mitarbeitergesprächen sollte auf jeden Mitarbeiter individuell eingegangen werden. Arbeitet man bei jedem Mitarbeiter denselben Fragenkatalog ab, wird der positive Effekt des Gesprächs auch ausbleiben.
Stellen Sie stattdessen die individuelle Persönlichkeit des Mitarbeiters in den Vordergrund und gehen Sie auf seine persönlichen Wünsche, Ideen und Entwicklungsmöglichkeiten ein.
Welche Motivationstechniken gibt es?
Als Arbeitgeber können Sie auf eine Vielzahl an Methoden zur Steigerung der Mitarbeitermotivation zurückgreifen.
Für welche Methoden Sie sich entscheiden, sollte von jedem Mitarbeiter individuell abhängig gemacht werden.
Zusätzlich reicht es nicht, die Werte zu kommunizieren – Sie müssen sie auch selbst vorleben. Damit können Sie sich langfristig das Vertrauen und den Respekt Ihrer Mitarbeiter erarbeiten. Dabei sollten Sie an folgendes denken: Sie werden gemessen an dem, was Sie sagen und tun.
Nachfolgend stellen wir Ihnen 11 Beispiele zur Mitarbeitermotivation vor.
1. Sinnhaftigkeit der Arbeit
Wenn Ihre Mitarbeiter verstehen, welchen Beitrag sie mit ihrer Arbeit zum Unternehmen leisten, gibt ihnen das ein Gefühl von Bedeutung. Und das ist auch berechtigt, denn jeder motivierte Mitarbeiter trägt seinen Teil zum Unternehmen bei.
Bringen Sie das in regelmäßigen Feedbackgesprächen zum Ausdruck.
2. Lob und Anerkennung
Lob – kleines Wort und große Wirkung. Wer hört es nicht gerne, wenn er von Arbeitskollegen oder Vorgesetztem für seine Arbeit gelobt wird.
Sagen Sie Ihren Mitarbeitern, wenn sie etwas gut gemacht oder umgesetzt haben! Ihr Lob muss nicht zwangsläufig bei einem Feedbackgespräch ausgesprochen werden, sondern kann auch während eines kurzen Gesprächs im Flur oder auf Zuruf passieren. Und die Wirkung eines einfachen, ehrlichen “Gut gemacht!” sollten Sie nicht unterschätzen.
Lob kann auch nach einem erfolgreich umgesetzten Projekt stattfinden – bei einem gemeinsamen Meeting werden statt wie üblich die Zielvorgaben besprochen die Erfolge des Teams gefeiert.
3. Führungsstil
Als Führungskraft sollten Sie stets mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn Sie selbst einen engagierten und motivierten Eindruck machen, überträgt sich das leichter auf ihre Mitarbeiter. Wenn etwas schief läuft, macht es sich bezahlt, wenn Sie Haltung und Größe zeigen. Eine positive Einstellung in solchen Momenten werden ihre Mitarbeiter bemerken und Ihnen anerkennen.
4. Fehlerkultur
Wie Sie in Ihrem Unternehmen mit Fehlern umgehen, hat einen großen Einfluss auf die Motivation und Einstellung Ihrer Mitarbeiter. Sind Fehler erlaubt und es darf aus ihnen gelernt werden, fördert den Einsatz Ihrer Mitarbeiter auch bei neuen oder anspruchsvollen Projekten. Wenn Fehler hingegen kaum toleriert und sogar bestraft werden, werden Sie Ihre Mitarfbeiter kaum dazu motivieren können, bei neuen Aufgaben und Herausforderungen viel Einsatz zu zeigen.
5. Persönliche Ziele
Haben Ihre Mitarbeiter persönliche Ziele, wonach sie streben können, motiviert sie das im Idealfall zu Höchstleistungen.
Wenn Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeiter Ziele abstecken (beispielsweise pro Quartal), haben sie etwas, worauf sie hinarbeiten können. Sind Ihre Mitarbeiter hingegen sich selbst überlassen und ohne richtige Ziele unterwegs, wirkt sich das dementsprechend auf ihren Arbeitseinsatz aus.
6. Arbeitsatmosphäre
Wir verbringen einen Großteil unseres Tages auf Arbeit. Ein gutes Betriebsklima ist den meisten Arbeitnehmern also am wichtigsten. Wird auf eine faire und gute Arbeitsatmosphäre Wert gelegt, trägt das entscheidend zur Mitarbeitermotivation bei.
7. Offene Kommunikation
Missverständnisse entstehen in den meisten Fällen durch eine ungenaue oder unklare Kommunikation. Werde die Ziele beispielsweise nicht klar kommuniziert und die Mitarbeiter haben vielleicht sogar eine Arbeit ganz umsonst erledigt, leidet ihre Motivation natürlich demenstprechend darunter.
Solche Situationen können Sie ganz einfach umgehen, indem Sie klare Aussagen treffen und Rücksprache mit Ihren Mitarbeitern halten. Fassen Sie Ihr Gesagtes noch einmal zusammen, um mit allen Mitarbeitern auf einen gemeinsamen Stand zu kommen. Geben Sie Ihren Mitarbeitern ebenso die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen, falls bestimmte Anweisungen unklar erscheinen.
8. Monetäre Belohnung
Obwohl das Gehalt nicht zu den größten Motivationsanreizen gehört, ist eine faire Entlohnung eine Wertschätzung gegenüber Ihrer Mitarbeiter. Gute Arbeit sollte fair belohnt werden – belohnen Sie diese also auch mit Gehaltserhöhungen.
9. Verantwortung und Vertrauen
Um die Mitarbeitermotvation auch langfristig aufrechzuerhalten, sollten Sie Ihren Mitarbeitern vertrauen können und Verantwortung angemessen abgeben können. Wenn Ihre Mitarbeiter das Gefühl haben Sie trauen ihnen nichts zu oder vertrauen ihnen nicht, werden sie mit demenstprechend wenig Einsatz ihrer Arbeit nachgehen. Geben Sie Ihren Mitarbeitern eigene Projekte an die Hand und geben ihnen die Möglichkeit, ihr Fachwissen unter Beweis zu stellen. Das steigert nicht nur das Selbstwertgefühl, sondern auch die Motivation immens.
10. Weiterentwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten fördern
Wenn Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit einräumen, ihr Fachwissen und ihre Soft Skills stetig zu erweitern, gehen sie mit mehr Motivation an ihre Arbeit.
Natürlich wünscht sich nicht jeder Mitarbeiter Auftstiegs- und Entwicklungschancen – diejenigen, die es aber tun, sollten Sie auch entsprechend mit Seminaren und Coachings unterstützen. Nutzen Sie die intrinsische Motivation eines Mitarbeiters nach Weiterentwicklungschancen somit für den zukünftigen Unternehmenserfolg.
11. Emotionale Bindung und innere Motivation nutzen
Zu den wichtigsten Motivationsfaktoren zählt vor allem die emotionale Bindung der Mitarbeiter zu ihrer Arbeit und dem Unternehmen.
Fühlt sich ein Mitarbeiter mit seinem Unternehmen emotional verbunden, geht es dabei um das Gefühl, dass die eigenen Ziele mit denen des Unternehmens übereinstimmen. Aber es geht auch um das Gefühl, dass sich jeder einzelne Arbeitnehmer weiterentwickeln kann und die erbrachte Leistung anerkannt wird. Es geht also um das Gefühl, nicht nur Dienst nach Vorschrift zu tun, sondern es geht vielmehr um Freude, Herausforderung und Weiterentwicklung am Arbeitsplatz.
Fazit
Bei all den Maßnahmen zur Steigerung der Mitarbeitermotivation ist es wichtig, dass die jweiligen Maßnahmen auf die Mitarbeiter abgestimmt sind. Für einen langjährigen Arbeitnehmer spielt die Jobsicherheit eine große Rolle, weshalb Gespräche über die Unternehmensperspektive für ihn von Bedeutung sind.
Bei jüngeren Arbeitnehmern hingegen sind vor allem die Entwicklungsmöglichkeiten entscheidend.
Schlussendlich macht es die Mischung aus angemessenen Maßnahmen: Kein Mitarbeiter wird sich mit Lob allein motivieren lassen – genauso wenig wie eigenverantwortliches Arbeiten eine fehlende Anerkennung nicht ersetzen kann.
Der Beitrag Weiterbildung Ihrer Führungskräfte in der Zeitarbeit erschien zuerst auf Zeitarbeit-Akademie.de.